Lebendiges Musizieren hat einen Namen – NZO

Konzert-Termine:
BERN | Freitag, 15.9.23 | 19.30 h | Nydeggkirche
ZÜRICH |  Sonntag, 17.9.23 | 17.00 h | Kirche St. Peter
ITTIGEN  |  Sonntag, 26.11.23 | 11.00 h | Rudolf Steiner Schule

Programm:
K. MÜLLER KLUSMAN (1960*): Brüchig Eis op. 60 (Erstaufführungen)
W.A. MOZART:             
Sinfonie Nr. 40 g-Moll, KV 550
A. PÄRT:                      
Psalom (Streicherfassung)
F. SCHUBERT:               Sinfonie Nr. 5 B-Dur, D 485

Auftretende + Leitung:
NZO | NEUES ZÜRCHER ORCHESTER
Martin STUDER

Projektbeschrieb:

Das farbige Herbstprogramm unter dem Motto «Feurige Klassik 4.0» verbindet dieses Mal "zwillingshaft" Orchesterwerke" der Klassik mit zwei zeitgenössischen Kompositionen. Das Werk «Brüchig' Eis» op. 60 des aus dem Kanton Glarus stammenden Schweizer Komponisten erfährt an den vom NZO in diesem Rahmen bespielten Konzert-Orten seine Erstaufführung, nachdem es beim diesjährigen Karfreitagskonzert am 7.4.23 in Schaffhausen uraufgeführt wurde. Das kleine Werk des heute 87-jährigen estnischen Komponisten Arvo Pärt enthält – wie die bei-den hier gespielten Sinfonien von Mozart und Schubert, welche sowohl formal wie auch besetzungsmässig mitei-nander in einer engen Verbindung zueinander stehen (deshalb die programm-ergänzende Bezeichnung "Zwillings-Werke") – teilweise ähnliche Anlagen und Baustrukturen wie das Opus von Müller-Klusmann. Das Aufeinander-Treffen von 2 x 2 Stücken mit ihre vielfachen Verbindungen untereinander sind eine reizvolle Herausforderung sowohl für die Ausführenden wie auch das interessierte Publikum.

Werkbeschreibung «Brüchig' Eis» op. 60
(komponiert 2023 von Kurt Müller Klusman)
 
Die Corona-Zeit war in vielerlei Hinsicht eine schwierige Zeit. Das gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben verlangsamte sich oder kam ganz zum Stillstand. Kulturschaffende schafften keine Kultur und Konzertveranstalter veranstalteten keine Konzerte mehr. Eine Zeit, wie wir sie uns nicht vorstellen konnten und die wir nicht mehr zurückwünschen. Und dennoch gab es neue Freiräume. In dieser Zeit des Stillstands musste etwas geschehen. Meine Antwort waren neue Werke. Ein Te Deum op. 56 für Chor und Streichorchester wurde abgeschlossen. der Liederzyklus für Sopran und Klavier Trotzdem op. 57, weitere Lieder op. 59 ein Streichquartett in drei Sätzen op. 58 und das Stück Brüchig' Eis op. 60 entstanden. Alle diese Werke mussten aus der inneren Not heraus geschrieben werden.Schmerzhaft, aber sinnvoll!
 
Das Stück op. 60 versucht den Zustand des Gefrorenen, Eingefrorenen, Unbelebten auf die Spur zu kommen. Der Titel weist auf einen konkreten Aggregatszustand hin, den ich musikalisch ausloten möchte. Wir befinden uns unterhalb des Gefrierpunkts. Nichts schwebt oder fliesst.Es ist der Zustand oder das innere Gefühl von Zeitlosigkeit, Blockade, Nicht-Entwicklung oder Verharren.
 
So beginnt das Stück mit einem langen Ton G in dreifachem Piano in der erten Geige. Die zweite Geige steigt mit demselben Ton ein und senkt sich in einer chromatischen Wendung zur kleinen Terz. Eine Generalpause unterbricht den Prozess unvermittelt. Manchmal geht die Terz ins Leere hinaus, manchmal wird sie abrupt abgerissen. Dieser Vorgang wiederholt sich neun Mal.
 
Die Töne erklingen zu Beginn con sordino e senza vibrato, gedämpft, leise und ohne Vibrato. Der Puls bleibt unter dem Schritttempp Viertel = 55. Es kommen immer mehr Instrumente dazu, die Bratschen, Violoncelli und der Kontrabass.
 
Das G als erstarrter Ton ist immer hörbar. Chromatische Linien entfernen sich vom Zentralton, fallen, steigen, miteinander, gegeneinander. Die Linien werden zunehmend rhythmischer und das Cello tritt ein mit einem sehr schnell gespielten Sechzentel-Motiv, welches die Brüche im Eis symbolisiert. Dieses wandert nun seinerseits durch mehrere Instrumente hindurch und verdichtet sich. Die Rhythmen werden zu einem stampfenden Puls, das «Bruch»-Motiv zu einem Schrei, es setzt ein Schmelzprozess ein, die Stimmen werden harmonischer und enden dann in einem erstarrten Cluster.
 
(aus dem Programmheft zur Uraufführung, verfasst vom Komponisten Kurt Müller-Klusman selber)

Änderungen vorbehalten. Planungsstand: 9.2023

Unsere Solierenden in der 2. jahreshälfte 2023 (u.a.)

Sonderkonzert «Feurige Klassik 3.0»
Do, 31.8. MELS SG

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Annouk BIRCHER | Trompete


Zyklus «Thanksgiving Music Event»
2./3.9.2023 in ZÜRICH und BERN

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Alexandre DUBACH | Violine
spielt am So, 3.9. um 10.30 h in BERN

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Simon GABRIEL | Trompete
Jugendmusikwettbewerbs-Preisträger
spielt am 2.9. um 13.30 h in ZÜRICH und am 3.9. um 13.00 h in BERN


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Peter-Lukas GRAF | Flöte
wird als Doyen der Flöten-Gilde und als Überraschungs-Solist wird im Rahmen der dieses Jahr zum 4. Mal stattfindenden Förder- & Gedenk-Konzerte «Die Schweiz singt» am 27.10. in ZÜRICH, 28.10. in LUZERN und 29.10. in BERN mit einem Solo-Werk von Mozart auftreten.


Das Orchester

 

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Konzert Shanghai China-Tournee 2010

Der Dirigent

 

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Martin Studer,Philharmonie Berlin 2014

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